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Tipps

Kinder und digitales Taschengeld: Wie sollten Eltern damit umgehen?

13-11-2023

Vom Bargeld zum digitalen Geld

Das Zeitalter der Digitalisierung hat einen drastischen Einfluss auf unseren Lebensstil, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Geld. Dies betrifft auch Kinder und Jugendliche, da bargeldlose Zahlungsmethoden heute einen festen Platz im täglichen Leben einnehmen und auch für sie allgegenwärtig sind. Laut einer Studie von innofact unter 1.037 Teilnehmer:innen im Alter von zehn bis 18 Jahren im Auftrag von Mastercard, wollen 65% der 10- bis 18-Jährigen bereits selbst online bezahlen. Kinder neigen dazu, sich in der digitalen Welt natürlicher zu bewegen als ihre Eltern in ihrem Alter. Aus diesem Grund wächst auch bei Jugendlichen das Bedürfnis, ohne Bargeld einzukaufen und zu bezahlen. 32% der 10- bis 18-Jährigen erhalten ihr Taschengeld deshalb auf elektronischem Wege auf ihr eigenes Konto, bei den über 16-Jährigen sind es sogar 44 Prozent. 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben diesen Trend noch verstärkt. Dies bedeutet, dass Eltern nun intensiver darüber nachdenken müssen, wie sie ihren Kindern das Taschengeld zukommen lassen möchten und ab welchem Zeitpunkt ein Übergang weg vom Bargeld sinnvoll ist.

Die Rolle der Eltern bei der Finanzerziehung ist immer noch groß

Trotz der fortschreitenden Digitalisierung des Taschengeldes spielen Eltern weiterhin eine entscheidende Rolle bei der finanziellen Erziehung. Sie vermitteln ihren Kindern den Wert des Geldes, die Bedeutung des Sparens und wie ihr Kind zu seinem Geld kommt, indem sie darüber sprechen. 54% der befragten 10 - bis 18-Jährigen war es wichtig, Kindern frühzeitig Wissen rund um den Vermögensaufbau – wie Anlagemöglichkeiten, Investieren, Sparen beigebracht zu bekommen. Natürlich beobachten Kinder außerdem, wie Eltern im Alltag mit Karte oder Handy bezahlen. Daher ist es wichtig, schon in jungen Jahren zu erklären, wie eine Transaktion ohne Bargeld funktioniert und dass es sich dabei um tatsächliches Geld handelt.

Digitales Taschengeld vs. Bargeld

Natürlich spielt das Alter und die Reife bei der ganzen Sache eine wichtige Rolle. Es ist ratsam, einen guten Ausgleich zu finden und Kinder sowohl an Bargeld heranzuführen, damit sie sich Geld an sich besser vorstellen können, aber gleichzeitig auch an digitales Geld. Dafür kann ein Minderjährigenkonto, auch Kinderkonto genannt, eröffnet werden. Solche Konten werden von den meisten Banken kostenlos angeboten, erforderen jedoch die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter zur Eröffnung. Der Schutz der Minderjährigen steht an erster Stelle, weshalb das Konto nur innerhalb festgelegter rechtlicher Rahmenbedingungen genutzt werden kann. Eltern können beispielsweise das monatliche Taschengeld per Dauerauftrag auf das Konto des Kindes überweisen.

Mit Erreichen der Volljährigkeit und der damit erlangten vollen Geschäftsfähigkeit, macht es Sinn, dass Jugendliche ein eigenes Konto mit Onlinebanking-Funktionen haben. Im Online-Banking werden alle Geldbewegungen übersichtlich angezeigt, was den Jugendlichen dabei hilft, den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten. Es ist aber dennoch wichtig, dass Eltern vor allem zu Anfang regelmäßig mit ihren Kindern über Einnahmen und Ausgaben sprechen.

Zusätzlich bieten spezielle Taschengeld-Apps Funktionen für Eltern und Kinder an. 

→  Auch für Sie interessant: Möchten Sie mehr über angemessenes Taschengeld erfahren? Dann lesen Sie unseren Blog: Wie viel Taschengeld geben Sie und wie viel nach Alter? Hier finden Sie auch eine praktische Übersicht über die durchschnittlichen Beträge nach Alter.

Sicherer Umgang mit Geld in einer digitalen Welt

Leider muss man sich, wie überall im Internet vor Betrügern hüten. Besonders beim mobilen Banking auf dem Smartphone bestehen die gleichen Gefahren wie bei der Nutzung am Computer - Gefahren wie zum Beispiel Phishing. Phishing ist bei einem internetfähigen Handy genauso möglich wie bei einem Computer. Nach dem Angriff hat der Phisher Zugriff auf Konto- und Benutzerdaten. Der Angriff kann über Spyware, Trojaner oder E-Mails erfolgen. 

Deswegen ist es wichtig, dass Eltern darauf achten, dass Ihre Kinder auf keinen Fall Passwörter ihrer Online-Banking-Zugänge auf dem Gerät speichern. Was die Eingabe einer PIN oder TAN betrifft, gibt es die Möglichkeit, moderne TAN-Methoden zu nutzen. Es ist außerdem zusätzlich ratsam, auch auf dem Smartphone eine aktuelle Virensoftware zu installieren, um den Zugriff über Trojaner und Spyware zu verhindern. Bei der Nutzung eines iPhones benötigen Kinder und Jugendliche keine gesonderte Virensoftware, da das Apple Betriebssystem äußerst sicher ist und so die Installation solcher Programme überflüssig macht.

Generell ist es wichtig, mit Ihren Kindern diese Arten von Gesprächen zu führen, um das Verständnis und das Bewusstsein Ihres Kindes für digitale Geldtransaktionen zu verbessern.

Der Einfluss der sozialen Medien auf das Kaufverhalten Ihres Kindes

Egal, welchen Social-Media-Kanal man betrachtet, überall sieht man Werbung vorbeiziehen. Nicht nur auf auffällige Weise, sondern auch auf unauffällige Weise durch Influencer Marketing, In-Stream-Anzeigen und Native Advertising. Dies könnte eine Gelegenheit für Sie als Eltern sein, mit Ihrem Kind über finanzielle Widerstandsfähigkeit zu sprechen - über die Fähigkeit, Versuchungen zu widerstehen und mit sozialem Druck umzugehen.

→ Lesetipp: Was ist mit Spielen und In-App-Käufen und ab welchem Alter darf mein Kind online einkaufen? Wir beantworten Ihre Fragen in unserem Blog: Finanzielle Bildung: Wenn Kinder alles kaufen können. 

Tipps für Eltern, wie sie ihren Kindern beim digitalen Geldausgeben helfen können

Wie können Sie als Eltern Ihr Kind angesichts dieser Trends und Herausforderungen in die Welt des digitalen Geldes führen? Hier sind einige Ideen:

  • Sorgen Sie dafür, dass das Taschengeld regelmäßig und wie vereinbart ausgehändigt wird, um die finanzielle Planung und Verwaltung Ihres Kindes zu unterstützen, sowohl in physischer als auch digitaler Form, und vermeiden Sie Vorschüsse, um sicherzustellen, dass es innerhalb seines Budgets bleibt und keine Schulden macht.

  • Ermöglichen Sie Ihrem Kind die freie Entscheidung darüber, wie es sein Taschengeld ausgeben möchte, und vermeiden Sie es, es als Belohnung oder Strafe für bestimmtes Verhalten oder Leistungen zu verwenden, da dies möglicherweise falsche Anreize setzt.

  • Erkennen Sie an, dass Fehler zum Lernprozess gehören, und nutzen Sie das Taschengeld als Gelegenheit für erste finanzielle Entscheidungen und die Übernahme von Verantwortung. Stehen Sie unterstützend zur Seite und überdenken Sie gemeinsam Kaufentscheidungen.

  • Ermutigen Sie Ihr Kind, ein spezifisches Sparziel zu setzen, sei es für ein bestimmtes Spielzeug oder einen Kinobesuch, um Anreize zum Sparen zu schaffen und finanzielle Disziplin zu fördern. 

  • Integrieren Sie Gespräche über Geld in den Alltag, da viele Aspekte des Lebens eng mit finanziellen Angelegenheiten verbunden sind. Diskutieren Sie mit Ihren Kindern die Bedeutung des Sparens, Investierens und den Umgang mit Geld in der digitalen Welt, um eine umfassende Finanzkompetenz zu fördern.

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über sichere Geldtransaktionen online und darüber, wie wichtig es ist, seine PIN geheim zu halten.

  • Werbung in sozialen Medien kritisch unter die Lupe nehmen: Es kann sinnvoll sein, Ihren Kindern zu erklären, wie Werbung auf Plattformen wie Instagram oder TikTok funktioniert, damit sie lernen, Dinge kritisch zu betrachten und gut abwägen, ob sie etwas wirklich kaufen wollen und es brauchen oder nicht.

  • Von Beispielen aus der Praxis lernen: Tauschen Sie sich vor allem auch mit anderen Eltern aus, die bereits Erfahrungen auf dem Gebiet gemacht haben – wie gehen Sie mit digitalem Geld im Zusammenhang mit Ihren Kindern um.

Fazit: Die Zukunft der finanziellen Bildung im digitalen Zeitalter

Die Digitalisierung des Geldes bringt neue Herausforderungen aber vor allem auch Chancen für die finanzielle Bildung mit sich. Durch offene Gespräche, die Förderung des Sicherheitsbewusstseins und die Nutzung verfügbarer Tools können wir die neue Generation in einem verantwortungsvollen (digitalen) Umgang mit Geld unterstützen. Daran hat auch die Politik großes Interesse. Laut Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, ist finanzielle Bildung ein wesentlicher Teil der Allgemeinbildung und auch eine Frage der Chancengerechtigkeit. Dafür braucht es Lernangebote zur Finanziellen Bildung auch an Schulen, die über Verbraucherinformationen hinausgehen und die bereits junge Menschen in die Lage versetzen, Wissen über finanzielle und wirtschaftliche Zusammenhänge zu erwerben und im Alltag anzuwenden.
 

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