Alternative Energieversorgung – Wie Sie zum Energiesparer werden
08-09-2022Die Energiekrise und die damit verbundenen steigenden Strom- und Gaspreise nagen an den Nerven und vor allem unseren Geldbörsen. Immer mehr Menschen fragen sich wie sie die hohen Abschläge und Nachzahlungen monatlich stemmen sollen – schließlich bleibt das Gehalt ja das gleiche. Die Bundesregierung versucht nun mit einem neu verabschiedeten Entlastungspaket die Umstellung etwas zu erleichtern. Aber reicht das aus? Eine langfristige Lösung sind wohl vor allem die Einmalzahlungen nicht. Was können Sie also tun, um perspektivisch weniger Geld für Ihre Energieversorgung auszugeben? Die sicherste Lösung liegt bei Ihnen selbst – beispielsweise durch nachhaltige Solaranlagen oder eine Wärmepumpe. Welche umweltfreundlichen Möglichkeiten es gibt, was Sie beachten sollten und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.
Diese Möglichkeiten gibt es
Sonnenkollektoren, Heizen mit Holz, Umweltwärme nutzen mit einer Wärmepumpe – es gibt viele Methoden, ein Haus mit Energie zu versorgen: Die Sonne beliefert uns mit Energie, aber auch in der Erde und sogar in der Luft steckt Energie. Sie kann gewonnen und so umgewandelt werden, dass wir sie für den Haushalt nutzen können. 85 Prozent der Energie werden in einem Privathaushalt allein für Heizung und Warmwasser verbraucht. Welche Lösungen decken diesen Verbrauch also am besten ab?
1. Sonnenkollektoren:
Ein Sonnenkollektor gewinnt aus Sonnenstrahlen Wärme. Der Wärmeträger (z.B. Wasser) fließt anschließend durch einen Wärmetauscher, der Wärme entweder speichert, in eine Flächenheizung (z.B. Fußbodenheizung) weiterleitet oder für Warmwasser sorgt. Aber: Sonnenkollektoren funktionieren natürlich nur bei Sonnenschein.
2. Photovoltaik:
Solaranlagen verwandeln Lichtenergie in elektrische Energie. Der Strom kann direkt verbraucht, in einer Batterie gespeichert oder ins Netz eingespeist werden. Der Vorteil: Nicht direkt genutzter Strom kann auch virtuell auf einem Solarstromkonto gespeichert und später genutzt werden. Strom eignet sich vor allem zum Heizen mit einer elektrischen Fußbodenheizung oder Infrarotheizkörpern.
3. Wärmepumpe:
Sie macht Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich nutzbar. Die in diesen Energiequellen enthaltene Umweltwärme wird dazu genutzt, ein Kältemittel zu erwärmen. Das Kältemittel verdampft nach und nach. Der Dampf wird dann noch zusätzlich komprimiert und so weiter erwärmt. Erreicht er die gewünschte Temperatur, überträgt sie ein Wärmetauscher auf das Heizwasser. Wichtig zu bedenken: Die Wärmepumpe verbraucht im Betrieb Strom.
Zusätzlich zu alternativer Energiegewinnung spielt natürlich auch der allgemeine Zustand des Hauses eine Rolle: Wie gut sind beispielsweise Wände, Dach und Fenster gedämmt? Allein Fenster machen gut ein Drittel der Fassade eines Hauses aus – sie bestimmen, wie viel Wärme drinnen bleibt. Bei einem Einfamilienhaus etwa beträgt der Wärmeverlust durch die Fenster bis zu 40 % der gesamten Heizenergie. Durch alte Fenster entstehen die höchsten Energieverluste – ca. vier- bis zehnmal mehr als bei Fenstern mit Wärmeschutzglas. Generell gilt: Fenster, die vor 1995 eingebaut wurden, erfüllen nicht mehr die wachsenden Anforderungen an energetisch gedämmte Häuser. Hier gibt es also enormes Einsparpotenzial.
Altbau aufrüsten
In den meisten älteren Gebäuden wurde mit Gas und Öl geheizt – hochtemperierte Heizungsarten. Wenn der Kessel schon 20 bis 30 Jahre alt ist und noch nicht mit Brennwerttechnik arbeitet, sollten Sie das Gerät auf jeden Fall gegen ein modernes austauschen. Möchten Sie weiterhin mit Heizkörpern heizen, dann brauchen Sie wieder ein leistungsstarkes System, das genügend warmes Wasser produzieren kann. Es gibt bei allen Systemen sogenannte Hybridlösungen: Energie der Sonne, aus dem Erdreich oder der Luft trägt dann mit dazu bei, Wasser zu erwärmen und unterstützt die Heizung. Damit machen Sie sich etwas unabhängiger von einem Energieversorger, benötigen aber immer noch einen Gas- oder Ölanschluss. Solche Systeme sind etwas teurer in der Anschaffung, sparen auf lange Sicht allerdings Heizkosten.
Wie finanziere ich eine Umstellung?
Eine solche Umstellung bringt zunächst natürlich Kosten mit sich, die nicht unerheblich sind. So kann zum Beispiel eine Solaranlage schnell mal 10.000 bis 20.000 € in der Anschaffung kosten. Aber keine Sorge: Dieser hohe Kostenaufwand lohnt sich langfristig! Denn sind die Anschaffungskosten einmal beglichen, haben Sie im Idealfall gar keine monatlichen Energiekosten mehr – eine große Entlastung. Verschaffen Sie sich also am besten einen Überblick über Ihre derzeitigen Einnahmen und Ausgaben und erstellen Sie sich einen realistischen Sparplan – Unser Schritt-für-Schritt-Plan kann Ihnen dabei helfen.
Zum Sparziel-RechnerBerücksichtigen Sie in Ihrer Planung außerdem unbedingt mögliche Förderungsmittel für eine nachhaltige private Energiezufuhr. Die wichtigsten Informationen dazu bietet Ihnen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hier.