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Tipps

Interview mit Timo: Warum das Sammeln von Uhren mehr als nur eine finanzielle Entscheidung ist!

12-06-2023
Timo (30) investiert sein ganzes Geld am liebsten in Luxusuhren. Der Kauf einer Rolex Datejust 1601 war nur der Anfang einer immer größer werdenden Sammlung und schließlich sogar eines eigenen Unternehmens. Laut Timo ist die Investition in Uhren nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine emotionale Entscheidung. Er erfreut sich jeden Tag an den Zeitmessern, die mit den Jahren immer wertvoller werden.

Wir haben mit Timo zum Thema "Sparen VS Sammeln" gesprochen und er hat uns erzählt, warum Uhren als Geldanlage so beliebt sind, welche Risiken damit verbunden sind und wie seine eigenen Spargewohnheiten aussehen.

Woher kommt die Liebe zu Uhren und warum hast Du angefangen, in Uhren zu investiert? 

Meine Liebe zu Uhren wurde von meinem Großvater geweckt. Schon als kleiner Junge war ich von seiner Uhr, einer Rolex Datejust 1601, fasziniert. Diese Faszination für Luxusuhren wurde von da an immer größer. Nachdem ich lange gespart hatte, beschloss ich mir selbst eine solche Luxusuhr zu kaufen – zu Ehren meines Großvaters. Ich wollte sogar das gleiche Modell wie er. Ich entschied mich also, das Geld auf meinem Konto für ein Stück Familiengeschichte auszugeben. Diesen emotionalen Kauf werde ich für immer in Ehren halten. 
Während meiner Suche nach besonderen Uhren lernte ich Leon kennen, der mir sehr wertvollen Input zu dem Thema lieferte. Wir hatten zu Anfang viel Online-Kontakt und schließlich besuchte ich ihn zu Hause, um seine Uhr in natura zu sehen. Am Ende kaufte ich ihm eine Uhr von für 3.000 Euro ab. Dieses fast freundschaftliche Geschäft hat uns beiden die Augen geöffnet und wir beschlossen, unsere Leidenschaft für Luxusuhren mit anderen zu teilen. Es begann als Hobby, wurde aber bald zum Geschäft.
Viele Sammler betrachten ihre Sammlung zunehmend als Investition. Du fragst Dich nun, wie man mit dem Sammeln von Sneakern, Fußballtrikots oder Pokémon-Karten Geld verdienen kann? Das erfährst Du in unserem Format Sparen VS Sammeln!

Ist es die Investition am Ende immer wert gewesen?

In meinen Augen absolut. Das Schöne an Uhren ist, dass es sich nicht nur um eine finanzielle, sondern auch um eine emotionale Investition handelt – um etwas Greifbares. Sie erfordert persönliche Aufmerksamkeit und Pflege und ermöglicht es einem, die Zeit zu spüren und zu schätzen. Man kann sie tragen und mit seinen Lieben teilen oder irgendwann einmal vererben. Meine Uhren bereiten mir große Freude und ich würde sie auf jeden Fall als Anlageobjekt empfehlen. Schließlich bieten Uhren ein Erlebnis an sich. Man kann sich wirklich an der Uhr erfreuen und gleichzeitig darauf warten, dass ihr Wert langfristig steigt. 
In den letzten zwei Jahrzehnten ist es immer beliebter geworden, in Uhren zu investieren. Letztendlich auch aufgrund der Medienberichterstattung. Insbesondere bei Rolex sind die Renditen mittlerweile höher als bei Immobilien, obwohl Letztere bereits eine ernsthafte Investition darstellen. Bemerkenswerterweise schneidet Rolex oft sogar besser ab als Immobilien.

Wie hoch ist die Rendite einer solchen Investition?

Im Durchschnitt zwischen 3-10 Prozent pro Jahr, denke ich. Das ist also ganz schön heftig.

Worauf sollte man bei einer Investition in Uhren achten?

Wenn man in Uhren investiert, sollte man eigene Nachforschungen anstellen. Immer! Leider gibt es viele gefälschte Uhren im Umlauf und einige sind von echten Uhren kaum zu unterscheiden. Man sollte deshalb am besten immer die Referenzen der Verkäufer checken, bei denen man die Uhr kauft. Außerdem ist es wichtig, sich Erfahrungsberichte über den Juwelier, das Unternehmen oder die Plattform durchzulesen und sicher zu stellen, dass man sich über seine Traumuhr informiert hat.

Der einfachste Weg, um zu vermeiden, dass die eigene Uhr auf der Straße gestohlen wird, ist sie einfach nicht zu tragen. Außerdem sind bei Weitem nicht alle Uhren für Diebe interessant genug. In der Regel steigt dieses Risiko bei Uhren ab einem Wert von 45.000 Euro. Sicherheit im Umgang und beim Tragen ist also wichtig und es ist klug, dies zu berücksichtigen. Nichtsdestotrotz ist eine Uhr in einem Tresor natürlich am Ende am sichersten. Zumal sie ihren Wert besser bewahrt und unangetastet bleibt.

Ab welchem Betrag kann man einsteigen?

Im Prinzip kann man schon ab 1.000 Euro einen schönen, handgefertigten Zeitmesser kaufen. Ich bin ein 'Vintage-Mann' und mag die Tatsache, dass hinter jeder Vintage-Uhr eine Geschichte steckt. Das macht auf jeden Fall etwas mit einem. Ich selbst investiere auch in Kryptowährungen, aber wenn ich sie anschaue, macht mich das nicht glücklich. Ich hoffe eigentlich nur, dass ihr Wert weiter steigt, damit ich ihn in meine Leidenschaft für Uhren reinvestieren kann.

Fallen Uhren auch manchmal deutlich im Wert?

Sicher, der Markt hat Höhen und Tiefen. Anfang 2022 zum Beispiel war der Uhrenmarkt auf seinem Höhepunkt und es wurden lächerliche Summen für Uhren bezahlt. Unerfahrene Anleger kauften aus Angst, ohne über ihre Entscheidungen nachzudenken, was zu einem Wertverfall führte. Der Uhrenmarkt erlitt daraufhin eine Korrektur von etwa 20 Prozent. Einige Juweliere haben durch den Verkauf von Uhren unter ihrem Wiederverkaufswert Tausende bis Millionen verloren.

Welche Bedeutung hat für Dich klassisches Sparen?

Uhren sind für mich eine Form des Sparens. Natürlich habe ich aber auch einige Ersparnisse in Form von Bargeld auf der Bank. Wenn ich meine persönliche Situation betrachte, habe ich nicht jeden Monat Tausende von Euro zur Verfügung. Aber wir haben zu essen, ein Dach über dem Kopf und können tun, was wir wollen. Ist mir Sparen wichtig? Auf jeden Fall! Wir sind gerade Mutter und Vater geworden, also sparen wir für die Zukunft unseres Babys. Ich selbst habe auch einen kleinen Sparpuffer für unerwartete Ausgaben wie einen neuen Autoreifen oder Ähnliches. Wenn man 5.000 Euro auf dem Sparkonto hat, sollte man nicht 5.000 Euro für Uhren ausgeben. Ein finanzielles Polster ist immer nützlich. Man sollte also immer dafür sorgen, dieses zu haben. Und obwohl ich den Wert des Sparens sehe und für wichtig empfinde, lege ich persönlich keinen großen Wert auf ein hohes Sparkonto. Meine Freundin ist in dieser Hinsicht eher traditionell und spart sehr gerne. Sparen gibt ihr ein Gefühl der Sicherheit.

Hast Du jemals vor, Deine Sammlung zu verkaufen?

Irgendwann schon, aber nicht alle Stücke. Die Uhren, die einen emotionalen Wert haben, werde ich niemals verkaufen. Meine Uhr mit meinem Geburtsjahr möchte ich zum Beispiel aufbewahren und an die nächste Generation weitergeben. Aber ich plane, meine Sammlung etwas auszudünnen und dafür andere zu kaufen. Bei der Arbeit stoße ich immer wieder auf solch schöne Uhren. Die Auswahl ist für mich so verlockend, dass ich mich fühle wie ein Kind in einem Süßwarenladen! Es gibt noch so viel Schönes, in das man investieren kann, und eine 1.000-Euro-Uhr gefällt mir genauso gut wie eine 12.000-Euro-Uhr.

Gibt es auch Nachteile?

Wie bei Autos und allem, in das man investiert, braucht es Zeit und Energie. Uhren müssen gewartet werden, damit alles richtig läuft. Das kostet etwa 600 Euro für einen normalen Service, den man alle 5 bis 7 Jahre durchführen sollte. Das ist vergleichbar mit der Wartung eines Autos. Wenn man dafür sorgt, dass die eigene Uhr gut gewartet wird, wird sie lange halten. Ich habe Uhren aus den Jahren 1937, 1950, 1965 und 1972, die immer noch laufen. Manche halten sie für alten Plunder, ich finde sie wunderschön und sie laufen wie am Schnürchen. 
Kannst Du das Sammeln von Uhren als Investition also empfehlen?
Ich kann vor allem empfehlen, in etwas zu investieren, das man wirklich mag. Abgesehen vom eigenen Sparguthaben natürlich. Hat man nichts mit Uhren zu tun? Dann sollte man es lieber lassen. Uhren sind etwas sehr Schönes, es ist Handwerk, es ist Kunst. Aber das kommt darauf an, wie man es sieht. Und sie muss nicht Tausende von Euro kosten. Eine 1.000-Euro-Uhr kann bereits eine Einstiegsuhr sein. Das wäre immer noch eine schöne, luxuriöse Uhr mit einer Geschichte dahinter. Das wäre ein guter Anfang, um sich weiter damit zu beschäftigen und etwas darüber zu lernen. Wenn es einem dann immer noch nicht gefällt, kann man sie verkaufen, ohne zu viel Geld zu verlieren.

Über Timo: Timo ist Mitbegründer von Wristler. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern bieten sie über ihre Online-Plattform Liebhabern, die auf der Suche nach ihrer ersten oder nächsten Luxusuhr sind, einen hervorragenden Service. Timo hat eine Leidenschaft für das Tüfteln. Das gilt nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für Arbeiten im und am Haus und das Basteln an Autos. Außerdem ist er ein Liebhaber von alten Gegenständen wie Möbeln, Autos und Uhren.

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