Anlagestrategie bei steigenden Festgeldzinsen – Leiterstrategie
22-03-2023Sie haben doch bestimmt schon mal von einem Einlagekonto, Festgeldanlagen oder einem Festgeldkonto gehört, oder? Aber wussten Sie, dass Festgeld auch die Möglichkeit bietet, eine so genannte Festgeldleiter anzulegen? Unser Gastblogger Mr. FOB erklärt, was hinter der sogenannten Leiterstrategie und der 'Zinstreppe' steckt.
Wie funktioniert die Leiterstrategie?
Um eine Festgeldleiter zu erstellen, benötigen Sie eine Reihe von Einlagen mit ansteigenden Laufzeiten. Nehmen wir an, Sie nehmen Einlagen mit Laufzeiten von 1 Jahr, 2 Jahren, 3 Jahren, 4 Jahren und 5 Jahren. Zusammen bilden diese Einlagen eine so genannte Festgeldleiter. Die durchschnittliche Laufzeit der von Ihnen erstellten Festgeldleiter beträgt dann 3 Jahre.
Der Zinssatz, den Sie für Ihre Leiter erhalten, ist der Durchschnitt der Zinssätze der Einlagen, aus denen Ihre Leiter bzw. Treppe besteht. Nehmen wir an, die Zinssätze für die oben genannten Laufzeiten betragen 1,70%, 1,80%, 2,05%, 2,10% und 2,20%. Der durchschnittliche Zinssatz der oben genannten Festgeldleiter/Zinstreppe beträgt dann (1,70+1,80+2,05+2,10+2,20) / 5 = 1,97% jährlich.
Sobald die Einlage mit einer Laufzeit von einem Jahr abläuft, verkürzen sich die Laufzeiten der anderen Einlagen ebenfalls um ein Jahr. Die Einlage, die ursprünglich eine Laufzeit von 2 Jahren hatte, hat jetzt nur noch eine Laufzeit von 1 Jahr, die Einlage mit einer Laufzeit von 3 Jahren hat eine Laufzeit von 2 Jahren und so weiter.
Wenn Sie dann den frei gewordenen Betrag wieder in eine 5-Jahres-Festgeldanlage einzahlen, haben Sie wieder die gleiche Festgeldleiter/Zinstreppe, mit der Sie begonnen haben. Der einzige Unterschied ist, dass der Zinssatz, den Sie jetzt für Ihre neue 5-Jahres-Einlage erhalten, sich von dem unterscheiden kann, den Sie vor einem Jahr erhalten haben. Der Zinssatz der Festgeldleiter/Zinstreppe passt sich also jedes Jahr mehr an den dann aktuellen Marktzins an.
Warum kann die Leiterstrategie für Sparer interessant sein?
Das Sparen auf einem frei abrufbaren Sparkonto hat den Vorteil, dass Sie jederzeit über Ihr Erspartes verfügen können. Das kann sich jedoch auch als Nachteil erweisen, wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich von Ihrem Ersparten fernzuhalten, wenn Sie es eigentlich nicht ausgeben wollen. In diesem Fall kann eine Einlage attraktiv sein, um Sie zu schützen.
Ein weiterer Vorteil einer Einlage ist, dass der Zinssatz fast immer höher ist als bei einem frei verfügbaren Sparkonto. Viele Menschen finden es jedoch unattraktiv, ihre Ersparnisse für z. B. 5 Jahre festzulegen.
Wenn Sie nun Ihr Erspartes in eine Festgeldleiter wie im obigen Beispiel anlegen, wird jedes Jahr Geld frei. Das hat den Vorteil, dass Sie flexibler sind, als wenn alle Ihre Ersparnisse für 5 Jahre fest angelegt sind. Gleichzeitig profitieren Sie aber von einem höheren Zinssatz als bei einem frei verfügbaren Sparkonto. Für viele Menschen ist dies eine optimale Kombination aus Flexibilität und höheren Zinsen.
Über den Autor: Mr. FOB gründete 2016 den Financially Independent Blog. Dort schreibt er über seinen Weg in die finanzielle Unabhängigkeit und als Sahnehäubchen, wie er mit 49 Jahren in Rente gehen konnte. Bei FOB geht es ums Sparen, Investieren und alles andere, was nötig ist, um finanziell unabhängig zu werden und zu bleiben. Für die Ayvens Bank teilt Mr. FOB gerne sein Wissen in einer Reihe von Gastblogs darüber, wie Sie das Beste aus Ihren Ersparnissen herausholen und den Grundstein für Ihre eigene finanzielle Unabhängigkeit legen können.
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