Studie zeigt: Finfluencer gewinnen an Einfluss – und Vertrauen

16-04-2025

Studie zeigt: Finfluencer gewinnen an Einfluss – und Vertrauen

Eine neue Analyse von InvestmentWeek wirft einen detaillierten Blick auf die Rolle von Finfluencer:innen im deutschsprachigen Raum. Untersucht wurden 106 Instagram-Profile, die regelmäßig Inhalte zu Geldanlage, Aktien und Finanzwissen posten. Das Fazit: Soziale Medien prägen die neue Aktienkultur – mit viel Potenzial, aber auch Risiken.

Hohe Reichweite – wenig Transparenz

Ein zentrales Ergebnis der Studie:
  • 78% der Finfluencer machen keine Angaben zu ihrer fachlichen Qualifikation
  • Nur 16% weisen klar auf potenzielle Interessenskonflikte hin
  • 77% der Profile arbeiten mit Unternehmen zusammen – häufig ohne klare Werbekennzeichnung
Gerade bei einem so sensiblen Thema wie Finanzen sind diese Lücken in der Transparenz kritisch. Denn viele Follower verlassen sich stark auf die Empfehlungen.

Vertrauen schlägt Bankberater

Trotz der oft fehlenden Regulierung genießen Finfluencer hohes Ansehen:
  • Fast 50 % der Follower sehen sie als vertrauenswürdigere Quelle als klassische Banken oder Medien
  • Besonders junge Anleger:innen holen sich ihre Informationen lieber bei authentisch wirkenden Creators als in der Finanzpresse
Dieser Vertrauensvorsprung eröffnet Chancen für niedrigschwellige Finanzbildung – birgt aber auch die Gefahr, dass persönliche Meinungen als objektive Beratung wahrgenommen werden.

Neue Ära der Finanzkommunikation

Die Studie macht deutlich: Social Media hat die Finanzwelt erreicht – und verändert sie nachhaltig. Zwischen Bildungsanspruch, Reichweite und wirtschaftlichem Interesse entstehen neue Kommunikationsformen, die (noch) nicht ausreichend reguliert sind.

Die Finanzbranche, Aufsichtsbehörden und Plattformbetreiber stehen nun vor der Herausforderung, klare Leitlinien zu schaffen – ohne den offenen Zugang zu Finanzbildung zu gefährden.

Zur vollständigen Analyse: InvestmentWeek – Finfluencer unter der Lupe